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Bitcoin Steuern in Deutschland einfach erklärt

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Seit 2010 zum ersten Mal für Pizza mit Bitcoin bezahlt wurde, hat sich einiges getan beim Bitcoin Preis und bei Bitcoin Steuern. Als Bitcoin 2008 entwickelt wurde, gab es weder Preis noch Regulierung für das Asset und auch keine Bitcoin Steuern. Zwei Jahre später wurde zum ersten Mal für zwei Pizzen mit 10.000 Bitcoin bezahlt. Damit bekam Bitcoin einen Preis und das Interesse der Gesetzgeber.

Anfangs war nur eine kleine Gruppe von hauptsächlich technikaffinen Fans begeistert von dieser Entwicklung. Mit der Zeit gewann Bitcoin immer mehr an Interesse. Zuerst bei ambitionierten Pionier-Anlegerinnen und dann auch bei den Regulatoren. Nach den ersten starken Kursanstiegen 2013 und 2017 wurde es ersichtlich, dass mit Bitcoin erhebliche Gewinne gemacht werden können und von diesen wollten auch Staaten profitieren in Form von Bitcoin Steuern. Doch was ist eigentlich Bitcoin, wie passt es in das Steuerregelwerk eines Landes und was musst du als Privatanlegerin beachten?

Was ist Bitcoin?

Bitcoin Fans und Länder haben ganz unterschiedliche Ansichten dazu, was Bitcoin ist. In El Salvador in etwa wurde Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel anerkannt und du kannst mit Bitcoin bezahlen. Währenddessen ringen die Aufsichtsbehörden SEC (Securities and Exchange Commission) und CTCF (Commodities Futures Trading Commission) in den USA um den großen Preis: wer darf die Aufsicht über Bitcoin übernehmen? Die Antwort darauf hängt davon ab, ob Bitcoin eher die Eigenschaften von einem Wertpapier oder die von Rohstoffen hat.

Zahlungsmittel, Rohstoff oder Wertpapier – was ist Bitcoin in Deutschland? In Deutschland zählt Bitcoin zu den sonstigen Wirtschaftsgütern und wird entsprechend besteuert. Konkret ist der Handel mit Bitcoin unter § 23 Einkommensteuergesetz (EStG) ein privates Veräußerungsgeschäft.

Wie kann man Bitcoin Steuern berechnen?

Während bei Währungshandel und Kapitalanlagen ausschließlich die Kapitalertragssteuer von 25% zu bezahlen ist, unterliegen die Gewinne aus Krypto-Handel der Einkommenssteuer. Die Höhe der Steuer ist nicht pauschal festgelegt, sondern variiert je nach persönlicher Einkommenssituation pro Jahr.

Für die Berechnung der Bitcoin Steuern wird der gewöhnliche individuelle Einkommensteuersatz zugrunde gelegt. Dieser beträgt zwischen 14 % und 45 %. Der Solidaritätszuschlag, den alle bezahlen müssen, beträgt 5,5 % des Steuersatzes.

Für die Berechnung der Bitcoin Steuern und der Bekanntgabe beim Finanzamt bist du selbst verantwortlich. Im Falle der Kapitalertragsteuer (z.B. bei Aktien) übernimmt die Bank oder der Broker die Versteuerung deiner Gewinne als Abgeltungssteuer. Mit dem Blockpit Cryptotax Tool berechnest du einfach die korrekte Bemessungsgrundlage für deine Steuererklärung. Deinen Steuerreport von Blockpit erhältst du unterschriftsfertig als kompakte PDF Datei.

Details zur Besteuerung von Kryptowährungen findest du in unserem Krypto Steuerguide für Deutschland.

Wann muss ich keine Bitcoin Steuern zahlen?

In Deutschland gibt es zwei Situationen, in denen du keine Steuern auf deine Gewinne aus dem Handel mit Bitcoin zahlen musst:

  1. Du besitzt Bitcoins und veräußerst sie erst nach mehr als 365 Tagen. Wenn die Spekulationsfrist von 1 Jahr überschritten wird, kannst du als Privatanleger*in deine Bitcoins steuerfrei verkaufen. Nach Ablauf der Spekulationsfrist von einem Jahr sind deine Gewinne aus dem Handel mit Bitcoins und anderen Kryptowährungen nämlich steuerfrei.
  2. Krypto-Gewinne unter € 600
    Deine Kryptowährung-Gewinne sind steuerfrei, wenn sie weniger als € 600 pro Jahr betragen. Ein Gewinn aus dem Handel mit Kryptoassets führt dann zu keinem steuerpflichtigen Einkommen. Bei den € 600 handelt es sich um eine Freigrenze. Das heißt, sobald du einen Euro darüber liegst, musst du den gesamten Gewinn versteuern (also bereits ab € 601).

Das Gegenstück zur Freigrenze ist der Freibetrag. Der Freibetrag beschreibt eine Geldsumme, bis zu der keine Steuern anfallen. Liegst du darüber, wird nur der Teil der Gewinne versteuert, der den Freibetrag übersteigt. Der Freibetrag kommt unter anderem bei Kapitaleinkünften zum Zug.

Steuern sparen mit dem Verlustausgleich

Wenn du Bitcoin Steuern zahlst, ist es gut zu wissen, wie du Steuern sparst. Wenn du Gewinne aus dem Handel mit Bitcoin gemacht hast, erlaubt dir der Gesetzgeber etwaige Verluste von der Steuerberechnung abzuziehen. Dazu sind zwei Voraussetzungen notwendig.

  1. Du musst Kryptowährung-Verluste realisieren. Verluste zu realisieren bedeutet, deine Krypto-Assets mit Verlust zu verkaufen. Erst dann wird ein Buchverlust ein realisierter Verlust, den du gegen deine Gewinne verrechnen kannst, um die Steuer zu reduzieren.
  2. Damit ein Krypto-Verlust steuerlich relevant wird, muss dieser innerhalb der einjährigen Spekulationsfrist realisiert werden. Das hat den Hintergrund, dass für Spekulationsgewinne die Haltefrist von 1 Jahr gilt und analog auf Verlust angewandt wird.

Realisierte Verluste kannst du auf mehrere Arten einsetzen. Als erste Möglichkeit kannst du Verluste mit Gewinnen aus demselben Jahr gegen rechnen und damit deine aktuelle Steuerlast reduzieren. Wenn du im aktuellen Jahr keine Gewinne gemacht hast, kannst du deine Verluste auch auf das Vorjahr zurückrechnen, um eine Steuerrückzahlung zu erhalten. Als dritte Möglichkeit kannst du deine Verluste auch auf zukünftige Jahre vortragen und so deine Steuer reduzieren.

Welche Verluste können nicht gegengerechnet werden? Der Gesetzgeber sieht im § 23 EStG vor, dass man nur gleiche Verluste gegen verrechnen kann. Also Kryptoverluste mit Kryptogewinnen. Leider ist es in Deutschland nicht möglich, Einkünfte aus selbstständiger Arbeit, Kapitalvermögen oder Vermietung mit Krypto-Verlusten zu verrechnen.

Kann man Bitcoin Steuern umgehen?

Krypto-Steuern zu umgehen, ist keine gute Idee. Viele glauben, dass der Handel mit Krypto anonym ist. Tatsächlich ist es so, dass Regierungen Krypto-Nutzer*innen zurückverfolgen können.

Es liegt in der Natur der Blockchain, dass die komplette Transaktionshistorie dezentral gespeichert und von allen einsehbar ist. Somit ist zu jeder Zeit bekannt, wer (welche Adresse auf der Blockchain) welche Kryptowährungen hält und alle Nutzer*innen können alle Trades einsehen.

Blockchain Analyse Software und Kunden-Identifikation bei den Börsen ermöglichen Behörden die Verbindung von Adressen mit personenbezogenen Daten. Die Analyse-Möglichkeiten der Behörden entwickeln sich mit den Anwendungen im Kryptobereich weiter. Von den frühen Anfängen von Bitcoin zu den Möglichkeiten heute (DeFi, NFTs etc.) war ein großer Sprung für Kryptofans. Ähnlich erforschen auch die Finanzverwaltungen die technischen Mittel, um Blockchain Daten retrospektiv auszulesen und Steuersünder auch im Nachhinein identifizieren zu können.

KYC (Know Your Customer) ist die Kunden-Verifikation, zu der alle Börsen und Anbieter, die Einzahlungen mit FIAT Geld (wie Euro) zulassen, verpflichtet sind. Mit der Verifikation ist eine Einzahlung einem bestimmten Menschen zuzuordnen. Auf dieser Basis kann dann dessen komplette Transaktionshistorie aufgerollt, in Verbindung mit Blockchain Adressen gebracht und damit auch eine mögliche Steuerschuld nachgewiesen werden.

Fazit: Bitcoin Steuern zu umgehen zahlt sich nicht aus. Die Behörden können heute schon Blockchain Daten analysieren und eine Weiterentwicklung ist zu erwarten.

Pro Tipp: Alle Kryptotransaktionen transparent zu dokumentieren, um bei späteren Nachfragen die Informationen zur Verfügung zu haben. Mit dem Cryptotax Tool von Blockpit geht das ganz unkompliziert.

Das BMF Schreiben: ein großer Schritt in Richtung Rechtssicherheit

Die Gesetzgebung zu Bitcoin Steuern und Kryptowährungen entwickelt sich weiter. Mit dem BMF Schreiben aus dem Mai 2022 wurde in Deutschland Klarheit zur Besteuerung von Kryptowährungen geschaffen und ein wichtiger Schritt in Richtung Rechtssicherheit für den Krypto-Standort Deutschland getan.

Erfahre mehr zu den aktuellen Entwicklungen in unserem Artikel zum BMF Schreiben Deutschland.

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